01. April 2021

dbb bremen sieht Handlungsbedarf

Fachkräftemangel bei Polizei und an Schulen

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) macht Bremens rot-rot-grüne Landesregierung für die hohe Zahl unbesetzter Stellen für Kontaktpolizistinnen und -polizisten bei der Polizei Bremen verantwortlich. "Der Gesetzgeber hat mit der Novellierung des Polizeigesetzes eine Kette zusätzlicher Aufgaben geschaffen, die durch die Polizei mit dem vorhandenen Personal nicht bewältigt werden können," sagt dazu Jörn Schulze, Landesvositzender der Gewerkschaft. Schulze sieht die Politik in der Pflicht, das Problem der fehlenden Kops schnellst möglich zu lösen- zum Beispiel durch die sofortige Finanzierung der durch das Polizeigesetz erforderlich gewordenen Stellen.

Auch an Bremischen Schulen fehlt es an vollausgebildetem Personal. Laut Bildungsbehörde sind derzeit in der Stadt Bremen 62 von 4871 Vollzeitstellen nicht mit voll ausgebildeten Lehrkräften besetzt. Der aus diesen 62 Stellen resultierende Unterricht wird überwiegend durch Lehramtsstudenten, die über den Verein  Stadtteilschule eingestellt werden, wahrgenommen. Der Personalrat Schulen geht sogar davon aus, dass in Bremen rund 200 Stellen für voll ausgebildete Lehrkräfte fehlen. Dem Lehrermangel begegnet Bremen durch eine bessere Bezahlung der Lehrer an Grundschulen und in der Sekundarstufe I. Ab Sommer rücken sie in die Besoldungsstufe A13 auf. Bisher erhalten sie A12 plus einer monatlichen Zulage. Eine Erhöhung der Besoldung der Gymnasial- und Berufsschullehrer ist jedoch nicht geplant. Des weiteren muss Bremen dringend die Arbeitsbedingungen für alle Lehrkräfte an den Schulen verbessern, insbesondere gilt dies für die Unterrichtsverpflichtung (25 Stunden pro Woche an der Sekundarstufe II und 27 Stunden pro Woche an der Sekundarstufe I und an Gymnasien). 

Generell muss sich der öffentliche Dienst gegen einen auch demografisch bedingten Mangel an Fachkräften erwehren. So fehlen laut dbb bundesweit 38 000 Beschäftigte an Schulen und bei Bund Ländern und Kommunen klafft jetzt schon eine Lücke von insgesamt 330 000 Beschäftigten.