02. Oktober 2020

Einkommensrunde 2020

Erster Warnstreik in Bremerhaven

  • Foto: dbb bremen
    Breit aufgestellt!- Ein Teil der Beschäftigten des Warnstreiks unter Corona-Bedingungen

In der Einkommensrunde 2020 sind die Fronten verhärtet. Der öffentliche Dienst, in der Pandemiezeit so wichtig wie noch nie, hält das Leben zusammen. Die öffentlichen Arbeitgeber stellen sich quer und bieten nichts an. Deshalb riefen in Bremerhaven die dbb Gewerkschaften DPolG und Komba zum ersten Warnstreik auf. Für die vom Streik betroffenen Kindertagesstätten wurde ein Notdienst eingerichtet.

Wilfried Lex, Tarifausschussvorsitzender des dbb bremen, versammelte von 08:00 - 12:00 Uhr die Streikenden an der Geschäftsstelle des Ortsverbandes Bremerhaven. Auch beim Streik ist in der Zeit von SARS-COV-2 (Corona) alles anders. Statt vor dem Stadthaus, der Arbeitsstelle vieler Angestellten des öffentlichen Dienstes, gab es eine Art Durchlaufstelle. Die Streikenden trafen sich dort aufgrund des langgezogenen Zeitraums nur vereinzelnd und dann mit Abstand.

"Breit aufgestellt" war das Motto des Deutschen Beamtenbundes.

„Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen!“ so Wilfried Lex. „Wir halten uns an die Hygieneregeln, wollen die Arbeit des öffentlichen Dienstes nicht gefährden. Die öffentlichen Arbeitgeber jedoch halten sich nicht einmal an die Wertschätzung.“

Der Deutsche Beamtenbund und seine Mitgliedsgewerkschaften fordern 4,8% mehr Lohn, mindestens jedoch 150,- Euro. Insbesondere in Zeiten, in der jede/r Einzelne besonders gefordert ist, Sonderschichten schiebt und das öffentliche Leben aufrecht erhält sollte man vom öffentlichen Arbeitgeber mehr verlangen als eine Nullrunde.

Jürn Schulze, Landesvorsitzender der DPolG Bremen, der heute an einer Kundgebung in Lüneburg mit dem Bundesvorsitzenden des dbb, Ulrich Silberbach, teilnahm dazu: „Wir erwarten, dass sich die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes nun bewegen und endlich zeigen, dass Wertschätzung mehr als nur klatschen ist. Wir halten es klar: Öffentlicher Dienst muss sein!“