07. Januar 2020
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dbb Jahrestagung 2020

Ideenwerkstatt öffentlicher Dienst

Die zum 61. Mal stattfindende Jahrestagung am 6. und 7. Januar in Köln stand im Zeichen von 30 Jahren deutscher Wiedervereinigung und den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für die Demokratie und den öffentlichen Dienst.

Nach Grußworten der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker ergriff der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach das Wort. Unter anderem wies er darauf hin, dass 300 000 Kolleginnen und Kollegen bundesweit im öffentlichen Dienst fehlen und dass zudem in den kommenden zehn Jahren mehr als 1,3 Millionen Beschäftigte in den Ruhestand gehen werden. Es müsse JETZT gehandelt werden, denn JETZT werden Kolleginnen Kollegen gebraucht und zwar zu Topkonditionen.

In seiner anschließenden Rede betonte Bundesinnenminister Horst Seehofer, dass er auf den öffentlichen Dienst und seiner Leistungsfähigkeit stolz sei, und er optimale Rahmenbedingungen für die Beschäftigten erreichen will, um die anstehenden Herausforderungen bewältigen zu können. Er erteilte der Gewalt gegen Beschäftigte des Staates und extremistischen Tendenzen im öffentlichen Dienst eine klare Absage. Ferner Sprach er sich für neue Anstrengungen zur Entschuldung von Kommunen aus. Mit Blick auf die im Herbst anstehende Einkommensrund für die Beschäftigten von Bund und Kommunen unterstrich der Bundesinnenminister, dass der öffentliche Dienst im massiven Wettbewerb mit der Privatwirtschaft um qualifiziertes und motiviertes Personal stehe. Er plädierte dafür, zunächst für eine ausreichende Personalausstattung zu sorgen, um sich erst anschließend dem Thema Arbeitszeit zu widmen.

Die Tagung war in ihren Vorträgen und Diskussionen mit weiteren prominenten Teilnehmerinnen und Teilnehmern besetzt.

So sprach der Präsident des Deutschen Bundestages Dr. Wolfgang Schäuble über "Einigkeit und Recht und Freiheit - 30 Jahre nach der Wiedervereinigung" und diskutierte anschließend über die Herausforderungen der Demokratie mit dem stellvertretenden SPD-Vorsitzenden u. Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert, Professor Dr. Herfried Münkler und Jens Teutine, FDP. Auch der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westphalen Armin Laschet sprach sich in seinem Beitrag für mehr Mitarbeiter im öffentlichen Dienst aus, um die anstehenden strukturpolitischen Herausforderungen bewältigen zu können.

Weitere Impulse zum Thema "Wie "tickt" die Jugend politisch?", u.a. mit der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Franziska Giffey und der schwerpunktmäßig von Digitalisierung im öffentlichen Dienst geprägten Diskussion unter dem Motto "Aufbruch - Der öffentliche Dienst der Zukunft Agil, Divers, Digital" rundete das sehr umfangreiche Programm um die Ideenwerkstatt öffentlicher Dienst ab. Weitergehende Ausführungen finden Sie unter dbb news auf dieser Web-Seite.