27. Februar 2019

Warnstreiks in Bremen und Niedersachsen

Tausende demonstrieren in Bremen

Mehr als 5.000 Beschäftigte des öffentlichen Landesdienstes in Bremen und Niedersachsen sind am Mittwoch, 27. Februar 2019, in Bremen zusammengekommen, um ihrem Frust über die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde Luft zu machen. Die Gewerkschaften hatten zu ganztägigen landesweiten Warnstreiks aufgerufen.

„Es ist ein Skandal, wie gering die Arbeitgeber Engagement und Leistungsbereitschaft all derer schätzen, die tagtäglich dafür arbeiten, dass unser Land funktioniert“, sagte der Vorsitzende des dbb bremen Jürgen Köster. „Unsere Forderungen sind angemessen und in einer Zeit, in der die Steuereinnahmen sprudeln, auch erfüllbar“, so Köster.
„Das Land Bremen spielt mit dem Feuer: Wenn es seine Beschäftigten weiterhin so schäbig behandelt, werden die Kolleginnen und Kollegen es mit den Stadtmusikanten halten: ‚Etwas Besseres finden wir überall‘ – besserzahlende Arbeitgeber wie der Bund oder die Kommunen gibt es schließlich auch hier in erreichbarer Entfernung“, warnte Köster. „Wer guten Staat machen will, braucht motiviertes Personal und engagierten Nachwuchs. Das geht – im Beamtenbereich ebenso wie im Arbeitnehmerbereich – nur, wenn man den Menschen auch etwas bietet, nicht immer nur fordert“, gab Köster den Arbeitgebern mit auf den Weg in die nächste Verhandlungsrunde.

Die Einkommensverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) starteten im Januar 2019 ergebnislos in Berlin, und auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 6./7. Februar 2019 kamen die Arbeitgeber mit leeren Händen nach Potsdam. Diese Blockadehaltung sorgt bei den Beschäftigten für großen Unmut, den sie nun auf die Straße tragen.

Der dbb fordert: Erhöhung der Tabellenentgelte um 6 Prozent, mindestens 200 Euro, Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte um 100 Euro, Wiederinkraftsetzung der Vorschrift zur Übernahme von Auszubildenden, Schaffung von Regelungen über die Ausbildungsbedingungen von Studierenden in ausbildungs- / praxisintegrierten dualen Studiengängen.